VSM Verbandsnachrichten 2/2017
VSM Verbandsnachrichten 2/2017
Liebe Leserinnen und Leser,
zur Jubiläumsausgabe der Nationalen Maritimen Konferenz melden wir uns mit einem kurzen historischen Rückblick. Am 13. Juni 2000 hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder dieses Format aus der Taufe gehoben. Die Werften liefen auf Hochtouren. 158 Schiffe, davon 74 % Containerschiffe mit einem Gesamtwert von 10,9 Mrd. DM (5,6 Mrd. €) wurden in Deutschland in dem Jahr bestellt – ein Weltmarktanteil von 5 %. Über 40 % der Aufträge stammten von deutschen Reedern. Und über 40% Umsatzanteil erwirtschafteten die deutschen Zulieferer im Inland.
Doch es zeichneten sich düstere Wolken am Himmel ab: Der europäische Rat hatte 1998 die Abschaffung der Schiffbausubvention bis Ende 2000 beschlossen. Für die letzte drei-jährige Förderperiode wurden noch einmal 960 Mio. DM (490 Mio. €) zur Verfügung gestellt. Der Zeitpunkt für diesen Politikwechsel galt als hochproblematisch, denn Korea wollte sich über den Schiffbau aus seiner Liquiditätskrise - der asiatischen Finanzkrise der späten 90er Jahre - retten und versorgte die eigenen Werften mit massiven Staatshilfen. So war allein Daewoo Heavy Industries gerade mit einem Hilfspaket von über 4 Mrd. $ vor der Insolvenz bewahrt worden.
16 Jahre später blicken die Werften wieder auf ein gutes Auftragsjahr zurück. 30 Schiffe für knapp 7 Mrd. € konnten 2016 verkauft werden. Containerschiffe sind nicht mehr dabei und unter den Kunden finden sich kaum noch deutsche Reeder. Schiffbausubventionen gibt es ebenfalls schon lange nicht mehr, aber Innovationsförderung - immerhin 37,5 Mio. € standen dafür im letzten Jahr zur Verfügung. Von den 25.000 Werftbeschäftigten im Jahr 2000 sind gut 18.000 geblieben. Dennoch sorgt die Schiffbauindustrie heute für mehr Arbeitsplätze durch eine sehr viel längere Wertschöpfungskette. Am Passagierschiffbau beteiligen sich viel mehr Unternehmen als bei Containerschiffen. Außerdem ist das Exportgeschäft der Zulieferbetriebe stark gewachsen.
Der gegenwärtige Weltmarktanteil der Werften nach Auftragswert von 18% klingt angesichts der extremen weltweiten Auftragsflaute bei den Frachtschiffen beeindruckender als er ist. Die Weltmarktlage könnte kaum schlechter sein. China kündigt an, den High-Tech-Schiffbau aufzurollen und Korea pumpt zweistellige Milliardenbeträge in den Schiffbau. Auch Daewoo steht mal wieder kurz vor der Insolvenz – und der Staat steht diesmal mit rund 10 Mrd. $ zur Seite.
Ein schmerzhafter, aber erfolgreicher Strukturwandel liegt hinter uns. Doch die Herausforderungen sind nicht geschrumpft, im Gegenteil. Wird die Maritime Agenda 2025 reichen, um die Erfolgsgeschichte fortsetzen zu können? Wir sind gespannt auf den VSM-Newsletter 2/2025.
Dr. Reinhard Lüken
Hauptgeschäftsführer
Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V.
Inhaltsverzeichnis
Aktuelles
Aufträge/Ablieferungen
Industrie-News
Information zu Mitgliedern
GeMaX
VSM Vorstandssitzung, 03.04.2017: VSM Hamburg, Deutschland
Nationale Maritime Konferenz, 04. 04. 2017: Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, Hamburg
Wirtschaftstag der Regionalen Botschafterkonferenz, 06.04.2017: Colombo Sri Lanka
VSM FG Binnen- und Küstenschiffbau, 27.04.2017: VSM Berlin, Deutschland
VSM Akademie Seminar, 12. Mai 2017: Update Vergaberecht 2017, Ort: VSM, Hamburg (nur für VSM-Mitglieder)
VSM Akademie Seminar, 18. Mai 2017: ISO Normen und DIN Vorschriften für den Schiffbau, Ort: VSM, Hamburg,
JOULES Final Conference of the EU research project JOULES, 17.05.2017, Historischer Speicherboden, Hamburg, Deutschland
VSM AK Innenausbau, 19.05.2017: VSM Hamburg, Deutschland
VSM Mitgliederversammlung, 22. Mai 2017: Hotel Atlantic, Hamburg
VSM Jahrespressekonferenz, 23. Mai 2017: VSM Hamburg
Geschäftsanbahnungsreise in den Iran vom 12. bis 17. Mai 2017: Nach einer zweijährigen Rezession führte die teilweise Aufhebung der Sanktionen Anfang 2016 zu einer Belebung der iranischen Wirtschaft. Es gibt einen Nachhol- und Modernisierungsbedarf in nahezu allen Bereichen. Aufgrund des technischen Knowhows und der bereits jahrzehntelangen erfolgreichen Kontakte sieht der Iran in deutschen Unternehmen der maritimen Industrie einen wichtigen Geschäftspartner. Die vom VSM als Fachpartner begleitetet Geschäftsanbahnungsreise nach Teheran und Bandar Abbas bietet deutschen Unternehmen aus den Bereichen Schiffbau, Meeres- und Offshore-Technik die Möglichkeit, im Rahmen von Präsentationsveranstaltungen und B2B-Gesprächen neue Geschäftsbeziehungen zu knüpfen.
Weitere Informationen finden Sie auf der VSM-Webseite.
Geschäftsanbahnung Kanada 2017 vom 18. bis 22. September 2017 : Kanada will seine Marineflotte modernisieren und zeitgleich Schiffe zur zivilen Nutzung bauen. 2010 wurde diesbezüglich die National Shipbuilding Strategy vorgestellt, wonach Investitionen in Höhe von etwa 30 Mrd. CAD in Aussicht gestellt wurden. Die damit zusammenhängenden erhöhten Investitionsleistungen Kanadas in den Bereichen Schiffbau und Häfen und dem Ausbau von international tätigen Forschungseinrichtungen eröffnen deutschen Unternehmen Chancen in der maritimen Wirtschaft in Kanada. Deshalb führt die Deutsch-Kanadische Industrie- und Handelskammer eine Delegationsreise zum Thema „Maritime Wirtschaft“ nach Vancouver, BC und Montreal, QC, bzw. Quebec City, QC oder Halifax, NS durch. Die vom VSM beantragte und begleitete Reise wird als Teil des Markterschließungsprogramms für KMU des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.
Weitere Informationen finden Sie auf der VSM-Webseite.
Vor dem Start der Selection Saison in Europa werden viele Bereiche von AIDAvita neu gestaltet.
„Unikt“ bedeutet „einzigartig“ auf Norwegisch und einzigartig sind auch die Nordeuropareisen, zu denen AIDAvita ab dem 5. April 2017 ab Hamburg und Kiel im Rahmen des neuen AIDA Selection Programms aufbricht. Vorher steht für das Kreuzfahrtschiff, das am 30. April 2002 von Doris Schröder-Köpf getauft wurde, eine umfanggreiche Beauty-Kur auf dem Programm. Vom 25. März bis zum 4. April 2017 werden in der Lloyd Werft Bremerhaven GmbH - neben turnusmäßigen Klasse- und Wartungsarbeiten - zahlreiche Bereiche des Schiffes neu- bzw. umgestaltet.
Auf Deck 10 wird beispielsweise die Teens Lounge Waikiki zur chilligen Beach Lounge umgestaltet. Hier können die Gäste von AIDAvita zukünftig die Seele baumeln lassen. Damit man auch bei nordisch kühlen Temperaturen einen sensationellen Seeblick und seinen Sundowner genießen kann, erhalten die Seaside Lounges am Heck des Schiffes Windbreaker und Heizstrahler. Die benachbarten Außenbereiche der Anytime Bar sowie die Ocean Bar auf Deck 7 werden ebenfalls mit neuem Mobiliar ausgestattet.
Komplett modernisiert und mit neuem Look bietet der Poolbereich zukünftig noch mehr Platz zur Entspannung und lädt dazu ein, auch in nördlichen Breiten sonnige Tage am Pool zu verbringen. Die Sitzplatzanordnung im Poolgrill wird ebenfalls neu gestaltet. Hier können in Kürze Fans der typisch amerikanischen Küche unter anderem Burger mit Wedges, Bagles und Wraps genießen.
Damit die Gäste von AIDAvita ihre schönsten Urlaubserlebnisse gleich mit nach Hause nehmen können, wird der Fotoshop vergrößert und das Angebot erweitert.
Das ehemalige Gourmet Restaurant Rossini wird zum neuen Selection Restaurant umgestaltet. Hier erwarten die Gäste regionale Spezialitäten und Köstlichkeiten aus der ganzen Welt.
Dies sind nur einige der wichtigsten Neuerungen, auf die sich die Gäste von AIDAvita freuen können. Darüber hinaus werden in den öffentlichen Bereichen auf 2.500 m² neue Teppichböden verlegt. Außerdem kommen allein 9.000 Liter Farbe zum Einsatz, um die Außenhaut von AIDAvita in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Nach dem Werftaufenhalt in Bremerhaven stehen für AIDAvita in der Sommersaison 2017 insgesamt 26 Reisen auf dem Programm. Ab dem 5. April 2017 geht es ab Hamburg auf eine 4-tägige Kurzreise nach Großbritannien und Holland. Am 9. April startet die erste 13-tägigen Reise „Nordische Inseln & Norwegen“. Ab Mai kann man auf 14-tägigen Reisen „Großbritannien & Irland“ entdecken.
Unvergleichlich sind auch die 14-tägigen Reisen von AIDAvita ab Kiel ins Land der Polarlichter bis hoch zum Nordkap und zu den Lofoten oder die Reisen zu den nordischen Inseln und Island im Juni und im Juli 2017. Verschiedene Kurzreisen nach Norwegen oder Schweden runden das vielseitige Programm in Nordeuropa ab.
Ab Ende Oktober 2017 nimmt AIDAvita ab Hamburg Kurs auf die Inseln des ewigen Frühlings, die Azoren und Kanaren.
AIDA Selection steht für außergewöhnliche Reisen auf faszinierenden Routen zu neuen Regionen oder exklusiven Häfen mit den Schiffen der ersten AIDA Generation: AIDAaura, AIDAcara und AIDAvita. Auf ausgedehnten Landausflügen haben die Gäste die Möglichkeit, beeindruckende Landschaften und Kulturen von einer ganz anderen Seite kennenzulernen. An Bord genießt der Gast die persönliche und entspannte Atmosphäre dieser AIDA Schiffsklasse. Das individuell gestaltete Entertainmentprogramm nimmt Bezug auf die landestypische Kultur der angesteuerten Destinationen. In den Restaurants erwartet die Gäste ein exquisites kulinarisches Angebot an regionalen Spezialitäten, die auf die Destinationen abgestimmt sind.
Auf www.aidaselection.de stellt das Kreuzfahrtunternehmen nicht nur alle Reisen und das aktuelle Bordprogramm vor. In inspirierenden Videos und Interviews werden auch die einzelnen Destinationen und ihre Bewohner nähergebracht.
Die Megayacht AURORA wurde am 11.03. 2017 zu Wasser gelassen und wird im Laufe des Jahres an den Eigner übergeben.
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Lürssen launches Aurora
Name: Aurora - project Gatsby
Loa: 74,00 m / 242’8’’
Beam: 13,00 m / 42’6’’
Builder: Lürssen Yachts
Exterior Designer: Winch Design
Interior Designer: Winch Design
Lürssen is proud to announce the successful launching of the yacht Aurora on the 11th of March 2017. Her delivery is planned for early summer. Responsible for the concept as well as the exterior and interior design is Winch Design who has given Aurora a timelessly classical profile. With six decks, Aurora is a voluminous yacht and boasts a lot of space for the guests’ entertainment and well-being while still looking very elegant and classy, with sleek lines. Aurora has been built to meet all of the owners’ requirements, creating a very private yacht with individual needs to the highest technical standard combined with many practical and useful features. Moran Yacht & Ship sold the project and managed the build.
Am 21. Februar 2017 brach auf der Meyer Werft in Papenburg ein neues Zeitalter der Kreuzschifffahrt an. AIDA Präsident Felix Eichhorn und Meyer Werft Geschäftsführer Bernard Meyer vollzogen den symbolischen ersten Stahlschnitt für das weltweit erste Kreuzfahrtschiff, das komplett mit umweltfreundlichem Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden kann.
Im Sommer 2015 hatte das Rostocker Kreuzfahrtunternehmen die Fortsetzung seiner langjährigen strategischen Partnerschaft mit der Meyer Werft in Papenburg bekannt gegeben und den Auftrag für zwei Neubauten der nächsten AIDA Schiffsgeneration erteilt. Die Schiffe mit einer Größe von mehr als 180.000 Gross-Tonnage (GT) und jeweils rund 2.500 Kabinen werden im Herbst 2018 und Frühjahr 2021 die AIDA Flotte verstärken.
AIDA Cruises wird mit dem Konzept „Green Cruising“ als weltweit erste Kreuzfahrtreederei ihre neue Schiffsgeneration zu 100 Prozent mit LNG betreiben können.
„Mit dem Baustart des weltweit ersten LNG-Kreuzfahrtschiffes setzen wir nicht nur in Sachen Umweltfreundlichkeit neue Maßstäbe für die Zukunft. Dank der Weiterentwicklung des innovativen Schiffsdesigns und vieler erfolgreicher Produktinnovationen der AIDA Flotte eröffnen wir unseren Gästen zukünftig ganz neue Erlebniswelten an Bord. Eine außergewöhnliche Vielfalt an individuellen Urlaubsmöglichkeiten, innovative Entertainment- und Kulinarikkonzepte, inspiriert vom modernen Lifestyle internationaler Hotspots - das sind nur einige der Themen, mit denen wir dem Urlaubsmarkt in Deutschland neue Impulse geben werden“, sagte Felix Eichhorn anlässlich des ersten Stahlschnittes in Papenburg.
„Wir sind sehr stolz darauf, zusammen mit AIDA Cruises diesen Quantensprung in Sachen Umweltschutz voran zu treiben. Die erfolgreiche Entwicklung der neuen anspruchsvollen Schiffsklasse für AIDA Cruises zeigt, was guter Teamgeist, die konsequente Verfolgung eines gemeinsamen Zieles und engagierte Menschen hervorbringen können“, so Bernard Meyer.
Die neue Schiffsgeneration vereint innovatives Design mit modernster Technik für noch mehr Komfort an Bord. Erfolgreich eingeführte Features der bestehenden Flotte wurden weiterentwickelt. Fantastische Erlebniswelten, wie das Theatrium, das Brauhaus, der Beach Club oder das Four Elements, aber auch ganz neue Angebote bieten eine grenzenlose Vielfalt für den Urlaub. Ein neues Kabinenkonzept bietet AIDA Gästen zukünftig noch mehr Raum für Individualität und persönlichen Service, von der Penthouse Suite über die extragroße Kabine für Familien bis hin zur Einzelkabine. Kulinarische Trends aus aller Welt serviert in 15 Restaurants und 23 Bars inspirieren die Gäste, an Bord Neues auszuprobieren.
- Elektrisches Antriebs- und Steuerungssystem von Siemens
- Spart Treibstoff, schont Umwelt und reduziert Wartungskosten
- Siemens führend bei grünen Lösungen im Schiffbau
In Norwegen wurde das weltweit erste batterieelektrische Arbeitsschiff für die Fischzucht in Betrieb genommen. Eingesetzt wird das Elektroschiff "Elfrida" vom norwegischen Lachszüchter Salmar Farming AS vor der Küste Mittelnorwegens. Siemens hat dafür im Auftrag des lokalen Schiffbauunternehmens Ørnli Slipp das komplette elektrische Antriebs- und Steuerungssystem entwickelt und geliefert. Das Doppelhüllenschiff ist rund 14 Meter lang und acht Meter breit und benötigt täglich rund 50 Minuten zur rund zwölf Kilometer entfernt gelegenen Fischzuchtstation. An normalen Arbeitstagen, etwa acht Stunden, ist ein hundertprozentiger Batteriebetrieb möglich.
Die "Elfrida" hat als Heimathafen die norwegische Insel Frøya und fährt seit Februar zur See. Genutzt wird das Arbeitsboot, um Futtermittel und Ausrüstungsteile zu transportieren, Fischbecken zu reparieren oder umzulegen, Verankerungen zu kontrollieren und Inspektionen durchzuführen. Ausgerüstet wird das Schiff mit dem elektrischen Antriebssystem BlueDrive PlusC von Siemens, das ein Energiemanagementsystem, Strahlruder- und Propellersteuerungen sowie die Fernüberwachung EcoMain umfasst. Die Siemens-Technologie wurde im norwegischen Trondheim entwickelt und basiert auf Lösungen, die für Offshore-Schiffe konzipiert wurden. So ist sichergestellt, dass die Technologie unter schwierigsten Bedingungen getestet und über viele Jahre hinweg weiterentwickelt wurde. Das elektrische Antriebssystem spart nicht nur Treibstoff, sondern auch Betriebskosten, denn ein Elektromotor muss weit seltener gewartet werden als ein Dieselmotor. Zusätzlich ist die Arbeit auf der "Elfrida" umweltfreundlicher, da die Abgase, Vibrationen und der Lärm wegfallen, die der Dieselmotor verursacht.
Siemens ist Vorreiter als Anbieter grüner Lösungen im Schiffbau: Nach der "Ampere", der ersten Elektrofähre der Welt in Norwegen, sowie einem Auftrag der finnischen Schifffahrtsgesellschaft FinFerries folgte 2016 ein dritter Auftrag des norwegischen Fährbetreibers Fjord1. Auch die von Fosen Namsos Sjø AS betriebenen zwei Fähren zwischen Flakk und Rorvik an der Westküste Norwegens werden mit Siemens-Antriebstechnik ausgestattet. Der Betrieb soll 2019 aufgenommen werden. Damit fahren die ersten vollelektrischen Fähren der Welt mit von Siemens entwickelter und hergestellter Technologie.
In Norwegen ist der Einsatz von Elektroschiffen besonders sinnvoll, denn das Land erzeugt seinen Strom ausschließlich aus erneuerbaren Quellen. Daher werden bei der Stromerzeugung keine Treibhausgase ausgestoßen. Alleine die Fischereiflotte, die heute etwa 400 Millionen Liter Diesel im Jahr verbraucht, könnte mit der Umstellung auf Elektroantrieb ihren Treibstoffbedarf um 80 Prozent senken. Das ist ein wesentlicher Beitrag zu der 40-prozentigen Reduktion des Treibhausgases CO2, zu dem sich die norwegische Regierung verpflichtet hat.
www.siemens.com/presse/e-ferry
Fairbanks Morse baut neue 34 × 12V48/60CR-Motoren für TAO-205-Programm
Die US-Marine hat MAN 12V48/60CR-Motoren von Fairbanks Morse als Hauptantrieb für eine neue Serie mit 17 Schiffen ausgewählt, die nach und nach die vorhandene Tankerflotte ersetzen sollen. Die in die Jahre gekommene Flotte von 15 Tankschiffen wird zum Transport von Kraftstoff aus den Häfen zu den Marineschiffen auf hoher See eingesetzt.
Lex Nijsen, Head of Four-Stroke Marine von MAN Diesel & Turbo, sagt: „Die US-Marine ist mit unseren 48/60-Motoren und insbesondere mit der L48/60A- Variante sehr gut vertraut. Und das hat eine ausschlaggebende Rolle dafür gespielt, dass Fairbanks Morse den Auftrag erhalten hat. Der 48/60CR stellt die nächste Generation dieses bewährten Motors dar und weist eine weiter optimierte Leistung, eine verbesserte Kraftstoffeffizienz, verringerte Emissionen und eine noch höhere Zuverlässigkeit auf.“
Bei der Planung des Austauschs der vorhandenen Tanker hat das US- Verteidigungsministerium detaillierte Konstruktionsstudien mit bestimmten Werften durchgeführt, die in der Lage sind, die neue Tankschiffklasse zu bauen. Der FM-MAN 48/60CR-Motor wurde auf der Grundlage der aufgestellten Programmziele bei Energieeffizienz, Zuverlässigkeit und Frachttransporteffizienz ausgewählt.
„Dieser neue Auftrag folgte nur zwei Monate, nachdem die US-Küstenwache mehrere FM-MAN 28/33D STC-Motoren für das Hochseepatrouillenboot- Programm bestellt hatte“, sagt Nijsen. „Das Verteidigungssegment ist für uns sehr wichtig – und das gilt insbesondere für das der USA.“
Ulrich Vögtle, Head of Four-Stroke Licensing von MAN Diesel & Turbo, hebt besonders die starke und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen MAN Diesel & Turbo und seinem langjährigen US-Lizenznehmer Fairbanks Morse hervor, der die Motoren bauen wird. Die Auslieferung des ersten Tankschiffs ist für 2020 vorgesehen. Alle Tankschiffe werden über zwei Fairbanks Morse Colt-Pielstick (MAN Diesel & Turbo) PC4.2 10-Zylinder-Motoren als Hauptantrieb verfügen. Diese von Fairbanks Morse gebauten Motoren haben über die Jahre gute Dienste geleistet, doch 2021 erreicht das älteste Schiff die vorgesehene Lebensdauer von 35 Jahren und soll dann ersetzt werden. Die Schiffe werden in einem Takt von einem Schiff pro Jahr aus dem Verkehr gezogen.
Flottentanker erhalten Hauptmotoren und GenSets von MAN Diesel & Turbo
Das spanische Schiffbauunternehmen Navantia hat MAN-Hauptmotoren und - GenSets für den Antrieb von zwei neuen Flottentankern ausgewählt. Die Schiffe sind derzeit für die Royal Australian Navy – die australische Marine – in Bau.
Jedes Schiff wird mit 2 × MAN 18V 32/40-Hauptmotoren und 4 × MAN 7L21/31-GenSets ausgerüstet. Die Antriebssysteme sollen im Dezember 2017 und Juni 2018 ausgeliefert werden.
Lex Nijsen, Head of Four-Stroke Marine von MAN Diesel & Turbo, sagt: „Wir erhalten gerade sehr viele Anfragen aus dem Verteidigungssegment für MAN- Motoren und nehmen ein solides Interesse wahr, das sich auch in Aufträgen wie diesem niederschlägt. Genauso wie die Schiffe, die sie ersetzen werden, werden diese Neubauten für die australische Marine von MAN-Einheiten angetrieben. Wir freuen uns über das erneute Geschäft und sehen es als Nachweis für die Qualität unserer Motorenpalette an.“
Der Auftrag erfolgt im Rahmen des SEA 1654-Programms der australischen Marine. Phase 3 des Programms umfasst den Austausch des vorhandenen Versorgungsschiffs HMAS „Sirius“, die von Zweitaktmotoren von MAN Diesel & Turbo angetrieben wird. Navantia hatte der australischen Marine einen Konstruktionsvorschlag auf der Grundlage des bewährten Nachschubschiffes SPS „Cantabria“ der spanischen Marine vorgelegt.
EMC-Vertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren
MAN PrimeServ, die After-Sales-Division von MAN Diesel & Turbo, hat einen Wartungsvertrag mit Teekay Shipping abgeschlossen, einem der weltweit größten Unternehmen im Bereich Transport, Umschlag und Lagern von Energieträgern.
Der neue EMC-Vertrag (Engine Management Concept) bezieht sich auf die Wartung der drei Schwesterschiffe „Oak Spirit“, „Creole Spirit“ und „Torben Spirit“, die zur Serie mit 173.400 m³ fassenden Flüssiggastankern von Teekay zählen. Der Vertrag deckt Ersatzteillieferungen, Instandhaltungsmanagement und Wartungen der je 2 × 5G70ME-GI-Dual-Fuel-Hauptmotoren mit Gaseinspritzung auf den Schiffen ab.
Jeffrey Ang, Head of CoC – Engines & Marine Systems, Asia Pacific, bei MAN Diesel & Turbo, sagt: „Dieser Vertrag ist von besonderer Bedeutung, weil er der erste seiner Art ist, den PrimeServ für unsere ME-GI-Dual-Fuel- Zweitaktmotoren abschließen konnte. Weil Teekay uns darüber hinaus als bevorzugten Serviceanbieter benannt hat, wird dieser Vertrag unseren Anstrengungen zur Erweiterung der Reichweite des EMC im Gasmotorensegment einen Schub geben.“
Gemäß den vertraglichen Bedingungen wird MAN Diesel & Turbo Kopenhagen das Instandhaltungsmanagement und Ersatzteile liefern, während MAN Diesel & Turbo Schanghai für die Wartung der Motoren zuständig sein wird.
Jens Seeberg, Head of Retrofit & Upgrade and Engine Management, hebt die Zusammenarbeit zwischen den beiden geographisch entfernt liegenden PrimeServ-Einheiten hervor. Diese habe die Ausarbeitung des endgültigen Vertrags erst ermöglicht. Seeberg bezeichnet die engen Beziehungen zwischen den Standorten in der globalen Organisation und der Hauptniederlassung von PrimeServ als „wesentliche Voraussetzung für den Erfolg des EMC-Konzepts“.
EMC
Das EMC-Konzept ist ein maßgeschneidertes Servicemodell, das individuell auf die Bedürfnisse der einzelnen Kunden angepasst wird. Auf der Grundlage eines festen Budgets versorgt MAN PrimeServ die Ausrüstung, geplante und ungeplante Wartungen, die Bereitstellung von Personal und Lieferungen von Ersatzteilen – eine naheliegende Aufgabe für den Motorkonstrukteur. MAN Diesel & Turbo sieht die Übernahme des EMC-Konzepts durch die sonst eher konservative Schifffahrtsindustrie als einen Paradigmenwechsel im Wartungsbereich an, da die Reeder die Instandhaltung traditionell selbst ausgeführt haben. Die enge Zusammenarbeit im globalen Netzwerk von MAN PrimeServ bedeutet, dass das Unternehmen gemeinsame Ressourcen zusammenfassen und Erfahrungen austauschen und somit den Kunden einen beträchtlich höheren Grad an Service anbieten kann, als es einzelne PrimeServ- Knotenpunkte allein leisten könnten.
Der ME-GI-Motor
Der ME-GI-Motor stellt den Kulminationspunkt einer langjährigen Arbeit dar. Er bietet Schiffsbetreibern und Reedereien die Option, je nach Preis, Verfügbarkeit und Umweltanforderungen Schweröl oder Gas als Treibstoff zu verwenden. Der ME-GI nutzt eine Hochdruckgaseinspritzung, mit der die vielen Vorzüge der MAN B&W Low-Speed-Motoren bewahrt werden, die zur Standardwahl in der heutigen Schifffahrtsindustrie geworden sind. MAN Diesel & Turbo sieht angesichts der steigenden Treibstoffpreise und der immer strengeren Emissionsgrenzwerte beträchtliche Möglichkeiten für gasbetriebene Transporte. Untersuchungen zeigen, dass der ME-GI-Motor spürbare Verringerungen bei den CO2-, NOX- und SOX-Emissionen ermöglicht. Darüber hinaus macht der äußerst geringe Kraftstoffschlupf den ME-GI-Motor zur umweltschonendsten Technologie, die heute verfügbar ist. Somit stellt der ME-GI-Motor eine hocheffiziente, flexible Antriebsanlagenlösung dar. Ein ME-LGI-Gegenstück, das Flüssiggas (LPG), Methanol und andere Flüssiggase verwendet, hat den Betrieb mit Methanol bereits aufgenommen.
ROLLS-ROYCE WINS PROPULSION CONTRACT FOR U.S. COAST GUARD’S NEW OFFSHORE PATROL CUTTER FLEET
Rolls-Royce will provide an extensive range of equipment, including MTU marine generator sets, to a new fleet of U.S. Coast Guard Offshore Patrol Cutters (USCG OPC). The Rolls-Royce equipment was selected by Eastern Shipbuilding Group (ESG) Inc. for the USCG OPC fleet’s first nine vessels, with an option to add two more. Sam Cameron, Rolls-Royce, Senior Vice President, Sales & Business Development – Naval, said: “The Offshore Patrol Cutter is the U.S. Coast Guard's largest shipbuilding programme and we are extremely proud to be confirmed as a major supplier to Eastern Shipbuilding Group on a project that will transform future capability. This contract marks one of the most comprehensive Rolls-Royce systems packages ever to be selected for a coast guard vessel, and we’re looking forward to delivering and integrating our marine technology into this new and highly capable ship.” Rolls-Royce will supply the USCG OPC fleet’s controllable pitch propellers (CPP), shaft lines and Promas rudders, which offer increased propulsive efficiency and improved maneuverability. The Promas rudder combined with the water soluble polyalkylene glycol lubricant used in the CPP system delivers an efficient and environmentally friendly propulsion solution. Rolls-Royce will also supply bow thrusters, steering gear, fin stabilizers and MTU marine generator sets.
Four EPA Tier 3 compliant MTU 12-cylinder Series 4000 (1000kW) generator sets will provide each vessel with electrical and loiter propulsion power. The units are Naval Vessel Rules (NVR) certified by the American Bureau of Shipping (ABS).
Mike Rizzo, Program Manager of Government Naval Vessels, MTU America, said: “The selection of MTU power for the U.S. Coast Guard Offshore Patrol Cutter fleet is another milestone in our long-standing relationship with the U.S. military. Military vessels are at sea for long periods of time, often battling extreme conditions. Our advanced engineering, exceptional reliability and proven fuel efficiency are what the U.S. Coast Guard depends on. We are fully committed to the success of the OPC programme.”
The new vessels will replace the USCG’s fleet of Medium Endurance Cutters, providing a capability bridge between the National Security Cutter (NSC) fleet, which is equipped with Rolls-Royce controllable pitch propellers and bow thrusters, and the Fast Response Cutter (FRC) fleet, which operates closer to shore.
The new Offshore Patrol Cutters will be built at ESG’s shipbuilding facility in Panama City, Florida. Construction will begin in 2018 with delivery of the first vessel scheduled for 2021. The US Coast Guard plans to build a total of 25 OPC ships.
This contract follows the recent announcement relating to the supply of power and propulsion equipment for another major multi-vessel governmental shipbuilding programme, the US Navy’s John Lewis class. Rolls-Royce technology and equipment has been selected for this 17 ship fleet of oilers which will significantly increase the U.S. Navy’s capability to transfer fuel to its surface ships in operations around the globe.
KONGSBERG, Atlas Elektronik und thyssenkrupp Marine Systems schließen eine umfassende Kooperationsvereinbarung für Uboote ab
Die Unternehmen werden ihre Kräfte bündeln und in Norwegen ein Joint Venture gründen, das auf internationaler Ebene exklusiver Lieferant von Waffenleitsystemen für die von thyssenkrupp Marine Systems hergestellten Uboote sein wird.
Am 3. Februar 2017 gab die norwegische Regierung bekannt, dass sie sich für Deutschland als strategischen Partner beim Bau der neuen Generation von Ubooten entschieden hat und im Rahmen einer deutsch-norwegischen Partnerschaft Verhandlungen mit thyssenkrupp Marine Systems als Hauptauftragnehmer aufgenommen werden.
Im Zuge dieser Entscheidung haben heute KONGSBERG, thyssenkrupp Marine Systems und Atlas Elektronik eine umfassende Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. In diesem Rahmen werden die Partnerfirmen ein Unternehmen mit Sitz in Norwegen gründen. Die Anteile des Joint Ventures werden sowohl vom norwegischen als auch von den deutschen Partnern gehalten. Das neugegründete Unternehmen wird unter anderem für die Entwicklung, Produktion sowie die Wartung der Waffenleitsysteme verantwortlich sein. Dies wird es allen drei Firmen ermöglichen, gemeinsam am Markt aufzutreten und seinen Kunden die gesamte Palette an Services und Produkten anzubieten.
Geir Håøy, President und CEO KONGSBERG: „Dies ist ein wichtiger Meilenstein für unseren Verteidigungsbereich und zugleich eine große Anerkennung für unsere Kompetenz bei Marinesystemen. Die Vereinbarung legt den Grundstein für umfangreiche Aktivitäten und eine beträchtliche Anzahl von Arbeitsplätzen für viele weitere Jahre, sowohl bei KONGSBERG als auch bei Zulieferern in ganz Norwegen.”
Mit dem Bau von über 160 Ubooten in den vergangenen 60 Jahren ist thyssenkrupp Marine Systems zum weltweit führenden Anbieter von konventionellen Ubooten geworden. KONGSBERG verfügt über langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Führungs- und Waffeneinsatzsystemen und hat bereits die Deutsche Marine im 1. Los U212A erfolgreich ausgestattet. Atlas Elektronik ist ein führender Anbieter von Sonarsystemen, Führungs- und Waffeneinsatzsystemen und anderen Schlüsselkomponenten in Uboot-Waffensystemen.
Dr. Peter Feldhaus, CEO thyssenkrupp Marine Systems: „Vier wichtige Erfolgsfaktoren sind für unser Konzept in Norwegen von zentraler Bedeutung: Die Zusammenarbeit mit norwegischen Branchenpartnern, unsere bewährte Technologie, eine klare Kosten- und
Zeitplanung sowie langfristige Partnerschaft. Die heute unterzeichnete Vereinbarung ist ein erster wichtiger Schritt, um diese Faktoren zusammenzuführen. Die Kompetenz von KONGSBERG und Atlas Elektronik bei Führungs- und Waffeneinsatzsystemen für Uboote ist international anerkannt und wir freuen uns sehr, dass unsere Uboote mit Systemen von Weltklasse ausgestattet sein werden.”
Dr. Rolf Wirtz, CEO Atlas Elektronik: „Atlas Elektronik verfügt über umfangreiche Erfahrung als Anbieter von Sensoren, Waffensystemen und Effektoren für Uboote. Die Bündelung der Kräfte in diesem Joint Venture ist eine großartige Gelegenheit, um ein Kompetenzzentrum für die weitere Technologieentwicklung für alle Unternehmen und andere beteiligte Branchenpartner zu schaffen. Die Zusammenarbeit und der Wissensaustausch garantieren die Entwicklung einer führenden Waffensystemlösung, die den Bedürfnissen der norwegischen und der deutschen Marine vollumfänglich gerecht wird.”
Dr. Peter Feldhaus, CEO der thyssenkrupp Marine Systems: „Das globale Marktumfeld wird immer komplexer und die Anforderungen an integrierte Sicherheitskonzepte steigen. Darum stellen wir thyssenkrupp Marine Systems als ganzheitlichen Systemanbieter neu auf. Das verschafft uns strategische Vorteile im weltweiten Wettbewerb im Unter- und Überwassermarineschiffbau.“
Die langjährige Erfahrung von thyssenkrupp Marine Systems im Bau von über 160 Unterund 130 Überwasserschiffen in Kombination mit dem in über 110 Jahren angesammelten Know-how von ATLAS ELEKTRONIK bei der Ausrüstung von Schiffen mit Elektronik-Systemen bilden die Basis für weitere technologische Weichenstellungen. Die kürzlich bekanntgegebene Kooperation zwischen thyssenkrupp Marine Systems, ATLAS ELEKTRONIK und KONGSBERG in Norwegen legt zudem den Grundstein für eine breitere Zusammenarbeit innerhalb Europas und aller NATO Staaten. Sie liefert Lösungen für immer komplexere Kundenanforderungen und somit Sicherheitskonzepte der Zukunft.
Dr. Rolf Wirtz, CEO von ATLAS ELEKTRONIK: „Mit dem Zusammenschluss sind wir bestens gerüstet, um Kunden künftig mit noch besseren, auf sie abgestimmten und vor allem im hohen Maße kosteneffizienten Produkten zu versorgen. Wir setzen so ein starkes Zeichen im Wettbewerb um Schlüsselmärkte und bauen unsere Präsenz in Auslandsmärkten aus."
Taufe des dritten Neubaus der 28-Meter-Klasse für 10. Juni geplant
Es sind wahre Kraftpakete: die zusammen 7,6 Tonnen schweren und mit ihren insgesamt 32 Zylindern fast 4.000 PS starken Motoren für den dritten Seenotrettungskreuzer mit Tochterboot der neuen 28-Meter-Klasse. Schiffbauer haben sie am Dienstag, 28. Februar 2017, auf der Fr. Fassmer-Werft in Berne-Motzen eingebaut. Das Spezialschiff mit der internen Bezeichnung SK 37/TB 41 ist für die Station Cuxhaven bestimmt. Nach seiner Ablieferung im Sommer 2017 soll es die viel befahrene Elbmündung sichern und die 1985 gebaute HERMANN HELMS ablösen. Dieses Revier gehört zu den am stärksten frequentierten Seeschifffahrtsstraßen der Welt.
Langsam bewegt sich der Hallenkran vorwärts. Viele Augenpaare sind auf seine 3,8 Tonnen schwere Fracht gerichtet. Es ist die Backbordmaschine für den dritten Seenotrettungskreuzer der neuen 28-Meter-Klasse. Das Typschiff hatten die Seenotretter zum 150-jährigen Bestehen Ende Mai 2015 auf den Namen ERNST MEIER-HEDDE getauft und auf Amrum stationiert. Ein zweiter Seenotrettungskreuzer dieser völlig neu konstruier¬ten Klasse ist die neue BERLIN, die seit Anfang 2017 von Laboe aus die Kieler Förde sichert. Der Schiffstyp ist der leistungsfähige Nachfolger der bewährten 27,5-Meter-Klasse.
Vorsichtig bugsieren die Schiffbauer den Motor durch die enge Luke zum Maschinenraum. Dort werden die beiden fast 4.000 PS starken Maschinen den Seenotrettungskreuzer antreiben und auf bis zu 24 Knoten (ca. 45 km/h) beschleunigen. Es ist Zentimeterarbeit auf der Fassmer-Werft. Weder dürfen die Führungsleinen des Hallenkrans irgendwo anecken, noch darf die Backbordmaschine gegen den Leichtmetallrumpf stoßen. Wie alle Rettungseinheiten der DGzRS werden auch SK 37 und sein Tochterboot im bewährten Netzspantensystem vollständig aus Aluminium gebaut, als Selbstaufrichter konstruiert und ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert. Freunde und Förderer der Seenotretter können auch für den jüngsten Neubau spenden, indem sie das Stichwort SK 37 online (www.seenotretter.de/spenden) oder auf einer Überweisung angeben.
Ganz schön eng
Auch im Maschinenraum ist nicht viel Platz. Die Schiffbauer sind hoch konzentriert. Erst als die Backbordmaschine an ihrem Platz steht, lässt die Anspannung kurz nach. Geschafft. Fast. Jetzt ist der Steuerbordmotor an der Reihe. Anfangs ist alles genauso wie bei seinem Zwilling – erst über der Luke zum Maschinenraum wird deutlich: Es ist jetzt wegen der bereits eingebauten Backbordmaschine noch enger. Die Schiffbauer drehen, kippen und wenden den Motor, bis sie ihn an seinem Zwilling vorbei auf den für ihn vorgesehenen Platz stellen können. Die beiden Maschinen werden als kräftige Herzen zukünftig in dem neuen Seenotrettungskreuzer schlagen. Im Werft-Tagebuch der Seenotretter ist zu sehen, wie SK 37 entsteht: www.seenotretter.de/werfttagebuch.
Über die Seenotretter
Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hält sie rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote auf 54 Stationen zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten einsatzbereit – rund um die Uhr, bei jedem Wetter. Jahr für Jahr fahren die Seenotretter mehr als 2.000 Einsätze, koordiniert von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre). Die gesamte unabhängige und eigenverantwortliche Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne Steuergelder. Seit Gründung der DGzRS 1865 haben ihre Besatzungen mehr als 84.000 Menschen aus Seenot gerettet oder drohenden Gefahren befreit. Schirmherr der Seenotretter ist der Bundespräsident.
Seit mehr als zwei Jahren ist Becker Marine Systems mit einer eigenen Niederlassung in Houston vertreten. In dieser Zeit gelang es dem Hamburger Schiffszulieferer, sich auf dem wichtigen nordamerikanischen Markt zu positionieren und zahlreiche Aufträge für die verschiedenen Produktbereiche des Unternehmens zu generieren
„Wir konnten den Bekanntheitsgrad von Becker im gesamten nordamerikanischen Raum signifikant steigern und haben mittlerweile auch diverse Neubauaufträge erhalten“, sagt Walther Bauer, Director of Sales & Projects bei Becker Marine Systems. Zu den großen Aufträgen gehört dabei die Ruderlieferung für die neue Generation von Tankern der US-Navy, die auf der NASSCO-Werft („National Steel & Shipbuilding Company“) in San Diego gebaut werden.
Das starke Interesse der zahlreichen Reedereien vor Ort zeigt sich auch durch neue Aufträge für Fischtrawler-, Fähren- und Pushboat-Retrofits. So besteht vor allem für die Binnenschifffahrt, wie zum Beispiel auf dem Mississippi, eine hohe Nachfrage. Durch die innovativen Lösungen von Becker Marine Systems können hier eine deutliche Verbesserung der Manövrierfähigkeit und Energieeinsparungen von bis zu 15 Prozent erzielt werden.
„Nachgefragt wird im nordamerikanischen Raum das komplette Becker-Paket aus Manövrier- und Energiesparsystemen sowie „Cold Ironing“, also die auf das Flüssigerdgas LNG basierende externe und emissionsarme Stromversorgung“, sagt Bauer. Künftig werde auch das von Becker- Ingenieuren neu entwickelte maritime Batteriesystem COBRA („Compact Battery Rack“) über das Büro in Houston vertrieben.
Von Montag, den 20. März, bis Mittwoch, den 22. März 2017, wird Becker Marine Systems auf der CMA Shipping („Connecticut Maritime Association“), Nordamerikas führender Schifffahrtsmesse, im Hilton Hotel in Stamford vertreten sein. Am Stand L4 werden Mike Pevey, Director of Sales USA, und sein Team den Fachbesuchern unter anderem Hochleistungsruder für Neubauten aller Größenklassen und Schiffstypen sowie Manövriersysteme für die Flussschiffahrt präsentieren.
Vereinbarung betrifft zwei Superfähren aus der Stena-Flotte
MAN Diesel & Turbo hat vor kurzem einen Vertrag mit Stena Line zur Lieferung von Online-Service für zwei Fährschiffe abgeschlossen. Die „Stena Hollandica“ und „Stena Britannica“ sind konventionelle Superfähren für den Passagier- und Fahrzeugtransport, die täglich die Route zwischen Hoek van Holland und Harwich befahren und jeweils von 4 x MAN 48/60CR-Motoren angetrieben werden.
Dan Sten Olsson, CEO und Eigentümer von Stena Sphere, und Bjarne Koitrand, technischer Direktor der Stena Line, besuchten Augsburg, um den Vertrag mit Dr. Uwe Lauber, dem Vorstandsvorsitzenden, und Wayne Jones, dem Chief Sales Officer, beide von MAN Diesel & Turbo, zu unterzeichnen.
Olsson sagte: „Die Digitalisierung ist die direkte Übermittlung der Wahrheit und sie eröffnet schnelle Anpassungen und eine verbesserte Leistung durch Automatisierung oder eine verbesserte menschliche Urteilsfähigkeit.“
Wayne Jones kommentierte: „Wir haben eine klare Strategie bei der Entwicklung unseres Digitalisierungsprogramms und überwachen bereits über 200 Installationen in aller Welt. Wir können die Motoren sogar auf unseren Smartphones verfolgen. Wir werden demnächst in die Phase 2.0 eintreten, in der wir die Online-Services auch auf unsere Zweitaktmotoren ausdehnen werden. Unsere Kunden sind mit dem Konzept äußerst zufrieden, und wer sollte besser dazu geeignet sein als MAN Diesel & Turbo, das Geschäft unserer Kunden auf eine agile und effiziente Weise zu unterstützen?“
Im Rahmen dieser Digitalisierungsstrategie hat MAN Diesel & Turbo vor kurzem mit Audi Lucas einen Chief Digitization Officer benannt, der die Entwicklung und Integration des digitalen Angebots in das Produktsortiment vorantreiben soll.
In Verbindung mit dieser Personalentscheidung sagt Dr. Uwe Lauber: „Als kreative Aufgabe reicht die Digitalisierung weit über die Entwicklung von Technologien hinaus. Es ist ein Ansatz und eine Denkweise, die interdisziplinäre Netzwerkbildung, Datenanalysen und Interaktion umfasst. Mehr denn je möchten wir diese Mentalität auf allen Ebenen bei MAN Diesel & Turbo einbetten – von der Unternehmensstrategie über den Kundenservice bis zur Produktentwicklung.“
Online-Service
PrimeServ Online Service ist der Service von MAN Diesel & Turbo für die automatische und kontinuierliche Überwachung von Motoren und Turboladern.
Eine dauerhafte Überwachung der zentralen Leistungsdaten von Motoren und Turboladern erleichtert die rechtzeitige Optimierung von unzureichenden Betriebszuständen, wodurch die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Maschinen von MAN aufrechterhalten bleibt.
Seit 2000 werden alle Motoren von MAN Diesel & Turbo mit integrierten Datenschnittstellen geliefert, die so aufgerüstet werden können, dass vollständige lokale Motorüberwachungssysteme entstehen.
Wenn der Online-Zugang über diese Datenschnittstelle hergestellt ist, haben die Fachleute von PrimeServ Zugriff auf alle Betriebsdaten von Motoren und Turboladern und zusätzliche Informationen, um diese zu analysieren.
Mit dem PrimeServ Online Service werden die Motordaten von jedem Ort der Welt über sichere Datenverbindungen übertragen. Die PrimeServ-Fachleute analysieren die Daten und übermitteln Empfehlungen für Wartungs- oder Reparaturarbeiten.
Über Stena
Stena Line zählt zu den weltweit größten Fährreedereien und ist das größte Schifffahrtsunternehmen der Welt in Privatbesitz. Mit ihren Fährlinien in Nordeuropa ist Stena Line eine große Geschäftseinheit von Stena AB, die wiederum ein Teil von Stena Sphere ist.
Stena Sphere besteht aus drei Muttergesellschaften, die sich vollständig im Besitz der Familie von Sten A. Olsson befinden: Stena AB, Stena Sessan AB und Stena Metall AB mit ihren vollständig oder teilweise in ihrem Eigentum stehenden Tochtergesellschaften. Zusammen bilden diese Unternehmen einen der größten Unternehmenskonzerne Schwedens im Familienbesitz.
EMS Schiffbau liefert Bauteile für neue Produktionsanlagen der MEYER WERFT
Papenburg, 10. März 2017 – Die EMS Schiffbau GmbH liefert neue Stahlbau-Plattformen für neue Produktionsanlagen der MEYER WERFT.
Auf der MEYER WERFT wird das erfolgreiche Prinzip der Fließfertigung mit Hilfe einer weiteren regionalen Partnerschaft weiter ausgebaut. Bislang werden nur die Sektionen, das sind die Decks eines Schiffes mit entsprechenden Versteifungen, Wänden, Stützen und der gesamten Ausrüstung wie z.B. Rohre, Klimakanäle und Kabelbahnen auf einem großen „Fließband“ gefertigt. Eine solche innovative Bauweise gibt es auf keiner anderen Werft.
In Papenburg werden zukünftig nun auch die großen Baublöcke, die aus solchen Sektionen bestehen, auf einem entsprechenden „Fließband“ zusammengesetzt und weiter ausgerüstet. Dazu wird derzeit die Halle IV der Werft um rund 100 Meter verlängert.
In insgesamt jeweils fünf Fertigungstakten werden zukünftig zwei Blöcke pro Woche das Band verlassen. Diese konsequente Optimierung der Produktion und die Einbindung eines weiteren regionalen Zulieferers verstärkt die Standortsicherung der Papenburger Schiffbauer.
Der Auftrag der EMS Schiffbau umfasst den Bau von insgesamt zehn Plattformen mit Abmessungen von je 25 x 34 Metern, einer Höhe von 2,8 Metern und einem Gewicht von jeweils 210 Tonnen. Diese Plattformen sind die Auflagen, auf denen die Blöcke auf der Fließlinie montiert werden. Der Auftrag an den Partner in Emden hat einen Wert von knapp 4 Mio. Euro.
Die Bauteile wurden im Februar in Emden bestellt und werden im Mai und im Juni 2017 nach Papenburg geliefert und dort verbaut.
Höchste Priorität: Standortsicherung
Hohe Kostenstrukturen, versäumte Investitionen und ein zu niedriger Auftragsbestand: Blohm+Voss befindet sich in einem kritischen Zustand. Um die Werft langfristig wieder wettbewerbsfähig und wirtschaftlich profitabel zu machen, sind in den kommenden Monaten Anpassungsmaßnahmen auf allen Ebenen notwendig. Der Geschäftsführer und der Aufsichtsratsvorsitzende haben die Belegschaft heute über die wesentlichen Schritte informiert. Auch betriebsbedingte Kündigungen können als notwendige Maßnahme zur Standortsicherung nicht ausgeschlossen werden.
Auf der Betriebsversammlung am 28. Februar 2017 haben Blohm+Voss-Geschäftsführer Dieter Dehlke und der Aufsichtsratsvorsitzende von Blohm+Voss, Dr. Klaus Borgschulte, die Ergebnisse einer umfassenden Bestandsaufnahme und die daraus resultierenden Maßnahmen präsentiert. "Lürssen hat Blohm+Voss übernommen, weil wir von dem Standort und seinem Potenzial überzeugt sind", sagte Borgschulte. "Unsere mehrwöchige Analyse zeigt allerdings, dass dringend erforderliche Investitionen in den letzten Jahren ausgeblieben sind, Konstruktions- und Fertigungsprozesse nicht ausreichend modernisiert und die Kostenstrukturen nicht den realen Bedingungen angepasst wurden." Zeitgleich sei der Auftragsbestand im Schiffneubau erheblich gesunken. Erschwerend belaste die schwache Auftragslage in Teilen des Reparaturgeschäfts als Folge eines insgesamt schwierigen Marktumfeldes das Unternehmen.
"Blohm+Voss befindet sich in einem kritischen Zustand. Wir stehen heute vor der enormen Herausforderung, den für das Unternehmen in den vergangenen Wochen entwickelten Maßnahmenkatalog zur Standortsicherung zeitnah umzusetzen und die Werft damit für die Zukunft bestmöglich aufzustellen. Dazu werden wir auf allen Ebenen zahlreiche strukturelle und organisatorische Anpassungen einleiten. Dort, wo es notwendig und sinnvoll ist, werden wir investieren, um die Potenziale unserer Werft gezielt zu modernisieren und zu stärken", erklärte Dehlke.
Innerhalb der Unternehmensgruppe soll die Werft unter der Systemführung von Lürssen in Zukunft einen bedeutenden Beitrag zur Fertigung von Marineschiffen leisten. Entsprechend soll der Bereich der Konstruktion als künftige Defence-Konstruktion ausgerichtet und unter eine gemeinsame Leitung mit der Bremer Defence-Konstruktion gestellt werden. Darüber hinaus sind Investitionen in die Fertigungsstrukturen geplant. Hierdurch sollen die Bedingungen für wichtige Produktionsschritte im Neubau von Marineschiffen verbessert werden, um vor allem für die geplante Beteiligung am Nachbau weiterer Korvetten der Klasse 130 für die Deutsche Marine optimal vorbereitet zu sein. Lürssen plant darüber hinaus, den Schwerpunkt der gruppenweiten Refit-Aktivitäten für Yachten in Hamburg zu konzentrieren und damit den zivilen Bereich des Standortes zu stärken. Erste Aufträge konnten bereits kurzfristig mit zwei Motoryachten platziert werden.
"Um den Standort langfristig zu sichern, werden wir zum jetzigen Zeitpunkt – trotz zahlreicher kurzfristiger Einsparmaßnahmen, die das Unternehmen und jeden einzelnen Mitarbeiter betreffen – Stellen in der Stammbelegschaft abbauen müssen", sagte Dehlke. "Aus heutiger Sicht sind in mehreren Phasen rund 300 Arbeitsplätze betroffen. Die bevorstehenden Gespräche mit dem Betriebsrat, der Gewerkschaft und der Arbeitsagentur werden zeigen, in welcher Form wir den Stellenabbau umsetzen werden. Mit den Arbeitnehmervertretern werden wir auch die Möglichkeit betriebsbedingter Kündigungen besprechen müssen. Unser Ziel ist es, eine möglichst einvernehmliche und sozialverträgliche Lösung für jeden Mitarbeiter zu finden und zugleich die sehr schwierige Situation unserer Werft zu berücksichtigen."
Lloyd Werft - Geschäftsführung und Betriebsrat verständigen sich auf einen Sozialplan zur Zukunftssicherung der Werft - Zukünftige Ausrichtung auf Megayachten und Kreuzfahrtschiffe
Geschäftsführung und Betriebsrat haben sich auf einen Sozialplan verständigt, der den Abbau von 117 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorsieht. Die betroffenen Mitarbeiter haben die Möglichkeit, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Die Gesamtkosten belaufen sich auf EUR 11,9 Mio, die von dem Gesellschafter zur Verfügung gestellt werden.
Auf einer Belegschaftsversammlung wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die abgeschlossene Betriebsvereinbarung zum Interessenausgleich und Sozialplan und deren Ausgestaltung und Zeitplan informiert.
Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens in Richtung Neubau von Megayachten und Spezialschiffen sowie den Umbau von Yachten und Kreuzfahrtschiffen wurde eine umfangreiche Restrukturierung mit einem Mitarbeiterabbau unumgänglich. Der Abbau betrifft sämtliche Bereiche der Werft. Mit einer zukünftigen Belegschaftsstärke von 260 gut ausgebildeten Mitarbeitern ist das Unternehmen dann gut aufgestellt.
Der Sozialplan sieht eine Freiwilligkeit vor, wonach sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb einer Frist freiwillig für den Wechsel in die Transfergesellschaft entscheiden können. Die Abfindungszahlungen werden insbesondere auf Basis des jeweiligen Alters und der individuellen Betriebszugehörigkeit ermittelt. Der Sozialplan sieht eine Obergrenze der finanziellen Leistungen vor. Betroffene Mitarbeiter haben die Möglichkeit, sich bei den ebenfalls zum Genting-Konzern gehörenden MV Werften an der Ostsee zu bewerben und werden dort im Rahmen des umfangreichen Rekrutierungsprogrammes bevorzugt behandelt.
Geschäftsführer Carsten Haake: "Der nun vorliegende Sozialplan bildet in Verbindung mit dem ausgehandelten Härtefonds und der Transfergesellschaft eine faire und angemessene Lösung, um den unvermeidlichen Restrukturierungsprozess erfolgreich umsetzen zu können. Wir freuen uns, dass wir die Verhandlungen zielorientiert und zügig abschließen konnten.“
Betriebsrat Daniel Müller: „Wir Arbeitnehmervertreter bedauern außerordentlich diesen harten Einschnitt in die Belegschaft unseres Unternehmens. Wir hoffen nun, dass die betroffenen hochqualifizierten Kolleginnen und Kollegen über die Transfergesellschaft möglichst schnell in neue Arbeitsverhältnisse vermittelt werden können. Bedauerlicherweise wurden Teile der Vereinbarung vorzeitig und gegen die interne Verabredung nach außen gegeben.“
Geschäftsführer Rüdiger Pallentin: „Nach dem Abschluss des Sozialplans ist es nun wichtig, mit voller Konzentration an den vorhandenen Aufträgen zu arbeiten und neue zu akquirieren, neben dem Yacht-Neubauprojekt haben wir zwischenzeitlich Zusagen für weitere Aufträge über Werftliegezeiten von Passagierschiffen erhalten. Mit dem Abschluss des Sozialplans und der Restrukturierung sehe ich uns nun gut aufgestellt für die Zukunft.
450 Jugendliche beim Abend der Ausbildung
Papenburg, 8. März 2017 – Die MEYER WERFT unterzeichnete gestern eine Kooperationsvereinbarung mit sechs Schulen aus der Region. Ziel der Vereinbarung ist die Förderung der beruflichen Orientierung der Schülerinnen und Schüler. Die Vereinbarung vertieft die bisherige Zusammenarbeit zwischen der Werft und den regionalen Schulen. Hier existiert bereits seit Jahrzehnten eine enge Zusammenarbeit. Die neue Kooperation beinhaltet, dass die MEYER WERFT Schülern z.B. mit Besichtigungen und Praktika einen noch tieferen Einblick in den Arbeitsalltag ermöglicht. Die Schulen ihrerseits gestalten den Unterricht praxisorientierter.
Darüber hinaus führt die MEYER WERFT gemeinsam mit den Schulen Projekte durch, um das Interesse der Schüler an der Berufswelt zu wecken. Die Vereinbarung trägt dazu bei, Fachkräfte auszubilden und in der Region zu halten. Folgende Schulen unterzeichneten gestern auf der Werft die neue Kooperationsvereinbarung: Oberschule Weener, Oberschule Bunde, Heinrich-von-Kleist-Oberschule Papenburg, Heinrich-Middendorf-Oberschule Aschendorf, Carl-Goerdeler-Schule Jemgum und die Michaelschule Papenburg. Weitere Gespräche mit Schulen aus der Region, die sich dieser Kooperation anschließen wollen, laufen bereits.
Beim anschließenden Abend der Ausbildung informierten sich rund 450 Jugendliche über die Ausbildungsmöglichkeiten auf der MEYER WERFT. Mädchen und Jungen ab der 8. Klasse, die Interesse an einer Ausbildung im Unternehmen haben, nahmen das Angebot wahr. Nach der Begrüßung durch die Personal- und Ausbildungsleitung stellten Auszubildende und Ausbilder die Ausbildungsberufe und dualen Studiengänge in den Ausbildungswerkstätten vor. Die jungen Leute konnten u.a. durch Bohren und Fräsen ein Schiff aus Aluminium als Schlüsselanhänger herstellen und ein Segelboot durch Biegen und Löten von Kupferdraht anfertigen.